Klima und Geldbeutel schonen? Das geht! A, A+, A++ und A+++ – ein kleines Effizienz-Alphabet für „weiße Ware“

Manchmal ist es ganz einfach ein Held zu sein. So einfach, dass es keiner mitbekommt und der Applaus ausbleibt. So reden alle leidenschaftlich über den Klimaschutz, doch ausgerechnet beim Energiesparen tritt Deutschland auf der Stelle – ein Windpark oder ein Brennstoffzellenauto sieht ja auch spektakulärer aus als ein A+++-Kühlschrank. Dabei gilt fürs Klima wie fürs Portemonnaie: Die sauberste Energie ist die, die nicht verbraucht wird. Wer eine Kilowattstunde Strom einspart, schont unsere Umwelt mehr, als wer dieselbe Kilowattstunde aus Ökostrom verbraucht.

 

Der besondere Charme dabei: Kostet die Öko-Variante bei Nahrungsmitteln, Strom oder Autos oft mehr, können Sie mit effizienteren Geräten sogar Geld sparen. Nicht immer, aber immer öfter: Dann nämlich, wenn der Mehrpreis gegenüber einer niedrigeren Effizienz-Klasse innerhalb der Lebensdauer des Gerätes durch weniger Stromverbrauch mehr als ausgeglichen wird.

 

Wir haben an den größten „Stromfressern“ im Haushalt – Herd, Kühlschrank, Spülmaschine – für Sie überprüft!

 

Herd

Bei Elektro-Herden ist die Welt der Energieeffizienz-Klassen noch recht übersichtlich: Es gibt A und A+, Geräte höherer Klassen (theoretisch geht es bis A+++) sind bisher kaum auf dem Markt. Die Preisunterschiede sind gering, oft betragen sie weniger als 50 Euro – und dafür bringen die effizienteren Geräte auch eine bessere Ausstattung mit. Das gilt für klassische Elektroherde ebenso wie für die angesagten Induktionsfelder. Die Energieeinsparung der höheren Effizienzklasse ist beim normalen Kochen jedoch kaum zu spüren. Wo sich ein effizienterer Herd wirklich auszahlt, ist der Backofenbetrieb: Ob Heißluft, Umluft oder Dampfgaren, wer sich für A+ entscheidet, spart rund 17% Energie und dementsprechend 4-5 Cent pro Stunde Betrieb. Das klingt nach wenig, doch je nachdem wie viel Sie backen macht das pro Jahr schnell 4 Euro und mehr aus. Angesichts der Lebensdauer eines Herdes und des geringen Aufpreises für A+-Geräte legen Sie also fürs Energiesparen unterm Strich nichts drauf, werden jedoch damit auch nicht reich. Dafür haben Sie aber ein gutes Gewissen – und meist auch ein höherwertiges Gerät.

 

Kühlschrank

Anders ist das bei Kühlschränken: Hier gibt es deutlich mehr Wettstreit bei der Energieeffizienz, und da ein Kühlschrank rund um die Uhr läuft, zahlt sich weniger Verbrauch schnell richtig aus. Wird ein Kühlschrank zum Kampfpreis beworben, hat er oft noch die Klasse A+. Das klingt effizient, ist für diese Geräte aber heute der kleinste gemeinsamer Nenner. Ein 2-Personen-Haushalt muss nur rund 40-50 Euro mehr ausgeben für ein A++-Gerät, das ca. 20% weniger Strom verbraucht. Für jeden dieser zusätzlichen Euros spart der Kühlschrank ungefähr eine Kilowattstunde pro Jahr ein – so dass sich beim aktuellen Strompreis von über 29 Cent der Kauf schon nach etwas mehr als drei Jahren richtig bezahlt macht. Dieses Verhältnis bleibt auch für den Sprung in die beste Klasse A+++ gewahrt. Gegenüber A+ ist der Preis oft fast die Hälfte höher, doch dafür geht auch der Energieverbrauch um knapp die Hälfte zurück. Bei einem 2-Personen-Kühlschrank sparen Sie damit an die 30 Euro im Jahr und sind so ebenfalls binnen weniger Jahre in den schwarzen Zahlen. Kurzum: Die höchste Effizienz-Klasse lohnt sich beinahe immer – und das auch kurzfristig. Lediglich bei sehr großen Kühlschränken, z.B. Side-by-Side Kombinationen mit über 600 Liter Volumen, kann der Aufschlag von A++ auf A+++ noch so hoch ausfallen, dass er sich erst nach rund 10 Jahren amortisiert. Dafür entlasten Sie bei solchen Giganten, die dementsprechend viel verbrauchen, das Klima mit der Entscheidung für eine bessere Effizienzklasse besonders.

 

Geschirrspüler

Wie bei Kühlschränken buhlen bei Spülmaschinen A+, A++ und A+++ um die Gunst der Käufer. Nur dass es hier bereits deutlich mehr A+++-Geräte gibt. Zwischen A+ und A++ verlaufen die Grenzen fließend: Selbst bei Geräten mit gleich viel Fassungsvermögen gibt es A+-Geschirrspüler, die weniger Strom verbrauchen als die A++-Geräte desselben Herstellers, während diese zum Teil trotz höherer Energieeffizienzklasse günstiger angeboten werden. In dieser sehr unübersichtlichen Lage hilft nur: Genau aufs Kleingedruckte achten und im Einzelfall vergleichen. Oder aber gleich zu einem A+++-Gerät greifen: Auch hier gibt es deutlich größere Schwankungen in Preis und Stromverbrauch als bei Kühlschränken, doch ist oft ein jährlich rund 30-50 Kilowattstunden niedrigerer Verbrauch als bei A+ machbar, der Ihnen so 9-14 Euro spart. Wieso diese Rechnung funktioniert? Weil bei Spülmaschinen der Preiskampf so ausgeprägt ist, dass Sie A+++-Geräte im Rahmen von Aktionen oft zum A+-Preis bekommen. Hier gilt also: Nur wer genau vergleicht, spart und schont die Umwelt.