Bleiben Sie cool – Wege durch die Hitzewellen

Die erste große Hitzewelle ist wieder durch Deutschland gerollt – bei teils über 37 Grad konnte man sich beinahe wie an der Adria fühlen. Dumm nur, wenn man dabei im Home Office sitzt, statt am Strand zu liegen. Um nicht gekocht zu werden, braucht es Lösungen, die die Temperatur auf ein erträgliches Maß herunterbringen. Wir zeigen eine kleine Übersicht, was möglich ist.

 

Klimageräte und Klimaanlagen sind in den USA und Asien normal, haben hier jedoch immer noch einen schlechten Ruf als Energiefresser. Dabei gibt es längst Modelle, die nach dem neuen Energiesparlabel mit Effizienzklasse C oder besser geadelt sind. Das Prinzip ist einfach: Durch die Verdunstung von Wasser (bei Klimageräten) bzw. Kühlmittel (bei Klimaanlagen – deutlich schlagkräftiger, aber gefährlich bei Austritt) wird die Luft gekühlt und durch ein Gebläse die frische Brise im Raum verteilt. Wie laut und wie zugig das vonstattengeht ist – ebenso wie der Energieverbrauch – eine Frage der Gerätequalität. Geräte, die einen Raum von 25 m² herunterkühlen, starten bei unter 200 und kosten bis knapp 800 Euro. Die aufwändigeren (und teureren) unter ihnen können nicht nur kühlen und be-, sondern auch heizen und entfeuchten.

 

Ventilatoren sind oldschool, aber mitnichten altes Eisen: Zwar bekommen sie einen Raum nicht so kalt wie eine Klimaanlage, dafür sind sie sehr energieeffizient, gehen kaum je kaputt und das Risiko, sich einen Zug wegzuholen, ist wesentlich geringer. Sie funktionieren, indem sie die feuchte, warme Luft um sie herum wegblasen und so Platz für trockenere Luft schaffen, die dem Körper Wasser entzieht und damit durch Verdunstung kühlt. Als Klimaanlage fungiert hier Ihre Haut. Die Varianten unterscheiden sich in der Bauform – Rotor vs. Turm –, der Montage – stehend vs. an der Decke – und der Frage, ob sie die Richtung selbstständig ändern können. Von unter 50 bis knapp 300 Euro bekommt man gute Exemplare, die in einem 25 m²-Raum die Hitze etwas vertreiben.

 

Fenster & Rollos machen mehr aus, als man denkt: Bereits die Wahl eines Fensters aus Isolierglas führt effizient dazu, dass Ihr Haus im Winter länger wohlig warm bleibt und im Sommer nicht so schnell heiß wird. Besonders bei Südfassaden und Dachfenstern lohnt sich der Aufpreis damit schnell. Zudem hilft „abschotten“ immer: Rollläden und Rollos, die einen Großteil des Lichts abhalten, bewirken, dass sich Fenster und Raum wesentlich weniger aufheizen. Besonders, wenn sie außen am Fenster angebracht sind. Gute elektrische Verdunklungsrollos starten bereits unter 200 Euro pro Fenster.

 

Begrünung ist nicht unbedingt das erste, woran man in einer solchen Aufstellung denkt, doch helfen Ihnen Bäume, Hecken, Blumen und mehr vor dem Fenster in mehrfacher Hinsicht: Nicht nur können sie direktes Sonnenlicht abhalten und Schatten spenden, sie sorgen mit ihren Blättern auch für Verdunstung und kühlen damit ihre unmittelbare Umgebung deutlich ab. Vorgarten und üppige Balkon- oder Terrassenbepflanzung können also mehr als die Nachbarn beeindrucken und das Herz erfreuen – Technik und Strom brauchen Sie dafür gar nicht, nur genug Wasser zum Gießen.

 

Die Gunst der Stunde ist der mit Abstand günstigste Weg, nicht zu überhitzen – doch kaum einer denkt daran: lüften Sie üppig spät abends und früh morgens – sperrangelweit alles aufreißen für guten Luftstrom. Und verbarrikadieren Sie sich tagsüber: Fenster strikt zu, egal wie heiß es drinnen wird – denn draußen ist es nicht besser. Die Dunkelheit mag allzu Sonnenhungrigen aufs Gemüt schlagen, doch hier können Tageslichtlampen helfen. Wenn Sie tags halbwegs cool bleiben, genießen Sie den Sundowner abends umso mehr – schließlich scheint die Sonne im Sommer ja zum Glück bis in die Nacht hinein!