Weiße Ware = Stromfresser? Das muss nicht sein! Worauf es wirklich ankommt

Die Strompreise steigen unermüdlich und auch der ein oder andere Verbraucher bekommt dies direkt zu spüren. Jetzt ist also der richtige Zeitpunkt, um die eigenen Großgeräte genauer unter die Lupe zu nehmen. „Weiße Ware“ werden Kühlschränke, Waschmaschinen und Herd-Ofen-Systeme genannt und sind besonders für die hohe Stromrechnung verantwortlich. Doch worauf es wirklich beim Kauf von neuen Geräten und in der Nutzung von alten ankommt, zeigen wir Ihnen hier.

 

Grundsätzlich gilt:

 

Seit etwa einem Jahr gibt es neue Energiesparlabel, die den Käufer einheitlich und schnell darüber informieren sollen, wie effizient das neue elektronische Gerät Strom verbraucht. Darüber haben wir schon häufiger berichtet, doch haben Sie sich länger nicht für ein neues Gerät interessiert, sind Sie mit dieser Neuerung vielleicht noch nicht in Berührung gekommen. Hier können Sie nachlesen, was es damit auf sich hat.

 

Die EU-Energiesparlabel sind also ein erster wichtiger Schritt, wenn Sie Ihre Stromrechnung in Zukunft reduzieren möchten. Kommt ein Neugerät für Sie in Frage, lohnt sich die Orientierung an energiesparsamen Geräten, die Sie ganz leicht anhand der Effizienzskala von A bis G erkennen können.

 

Steht das Neugerät allerdings nicht zur Auswahl, haben wir natürlich auch ein paar Tipps gesammelt, wie Sie ab sofort jede Menge Strom sparen können.

 

Kühl- und Gefrierschrank: Je wärmer desto besser?

 

Insbesondere die Kühl- und Gefrierschränke können von einem stromsparenden Umgang profitieren, denn für alle Geräte, die entweder Kälte oder Wärme, wie auch etwa der Ofen, speichern, gilt: Lassen Sie so wenig wie möglich von der temperierten Luft entweichen!

 

Daher empfiehlt es sich die Kühlschranktür nur selten und kurz zu öffnen, damit das Gerät nicht derart viel Energie aufwenden muss, um die eingetretene Zimmertemperatur wieder auszugleichen. Sogar beim Reinigen des Kühlschranks lohnt es sich daher, das Gerät für die Zeit abzustellen, damit keine extra Arbeitsenergie verbraucht wird. Je nachdem wie viel Platz Sie noch übrig haben, können Sie auch ein paar gefüllte Wasserflaschen in den Kühlschrank legen. Diese dienen als Kühlakkus und sorgen dafür, dass Kälte im Innenraum länger gespeichert wird.

 

Doch nicht nur dieser Tipp kann eine wahre Goldgrube sein. Oftmals meinen wir es mit der Temperatur im Kühlschrank nämlich viel zu gut. Dabei fühlen sich die meisten Lebensmittel bei gemütlichen 7° Celsius pudelwohl und bleiben auch lange erhalten. Und dass wir nichts Warmes oder gar Heißes in den Kühlschrank stellen sollen, auch wenn wir es noch so eilig haben, haben uns wohl schon unsere Eltern eingeprägt. Auch hier muss das Gerät sehr viel Leistung aufwenden, um die Temperaturunterschiede auszugleichen.

 

Von diesen Tipps profitiert der Gefrierschrank und sogar die Gefriertruhe natürlich auch. Die richtige Temperatur, nicht zu lange öffnen und gegebenenfalls ganz abstellen. Doch nicht nur das: Denken Sie auch an das regelmäßige Abtauen des Eises. Auch hier gilt wieder: Hat sich zu viel Eis gebildet, benötigt das Gerät sehr viel Energie, um diese Masse kalt zu halten. Dies wollen wir natürlich vermeiden, um langfristig so richtig viel Strom zu sparen.

 

Herd und Ofen: Das Kombi-Power-Gerät

 

Ein Kombigerät aus Herd und Backofen muss in der Regel an den Starkstrom angeschlossen werden. Das kann ja nur einen hohen Stromverbrauch bedeuten und tatsächlich wird das Kochen und Backen durchschnittlich für etwa 10% der Stromrechnung verantwortlich gemacht. Natürlich kommt es dabei noch darauf an, wie häufig Sie tatsächlich von diesen Geräten Gebrauch machen. Doch auch weitere Faktoren bestimmen Ihren Stromverbrauch.

 

Zum Beispiel ist es noch immer ein weitverbreiteter Irrtum, dass der Backofen unbedingt vorgeheizt werden sollte. Tatsächlich ist dies in der Regel gar nicht notwendig. Legen Sie Ihre Lebensmittel auf ein geeignetes Backblech, schalten Sie den Ofen an und zählen Sie zur Backzeit wenige Minuten drauf. Am Geschmack ändert dies nichts und doch können Sie so in Zukunft richtig viel Energie sparen.

 

Natürlich sollte auch hier der Ofen nicht allzu häufig und zu lange aufgemacht werden, denn hier entweicht wichtige Wärme, die vom Gerät erneut produziert werden muss.

 

Beim Kochen auf dem Herd ist die wichtigste Regel, um Strom zu sparen, einen passenden Deckel zum Topf zu verwenden. Dies kann im Schnitt Einiges an Energie einsparen. Genauso lohnt es sich, nur die notwendige Menge an Wasser zum Kochen für zum Beispiel Nudeln zu verwenden. Das Wasser kann zuvor sogar am effizientesten im Wasserkocher vorgekocht werden – ein weiterer Weg, um Strom zu sparen.

 

Und während des Kochens lohnt es sich, auch die Herdplatte lediglich zu Beginn voll aufzudrehen und während des Kochprozesses auf mittlerer Stufe zu bleiben. Das sorgt in den meisten Fällen nebenbei auch für den perfekten Geschmack Ihrer Zubereitung.

 

Waschmaschine und Trockner: Die Urgesteine der Weißen Ware

 

Um bei der Waschmaschine stromsparender unterwegs zu sein, lohnen sich bereits die einfachsten Schritte. Drehen Sie doch die Temperatur herunter, waschen Sie nur mit einem vollen Gerät und nutzen Sie die Energiesparprogramme der Waschmaschine selbst.

 

Ob ein viel umstrittener Trockner nun wirklich effizienter ist, hängt wie fast immer vom Einzelfall ab. Natürlich verbraucht ein Trockner sehr viel Energie und das, obwohl die Wäsche auch einfach draußen aufgehangen werden kann. Doch ist es Winter oder haben Sie keinen Garten beziehungsweise keinen Balkon, muss auf den geschlossenen Raum ausgewichen werden und hier kann die dadurch gesteigerte Luftfeuchtigkeit dafür sorgen, dass wir mehr lüften und sogar die Heizung höher aufdrehen. Was im Umkehrschluss stromsparender ist, muss jeder für sich selbst ermitteln.

 

Es zeigt sich also, dass kleine Veränderungen im Alltag einen wirklichen Unterschied machen können. Grundsätzlich sollten Sie auf das Alter Ihrer Altgeräte achten und sich gegebenenfalls neuere anschaffen, um langfristig Strom zu sparen. Meistens kann es bei Großgeräten wie der Waschmaschine auch schon hilfreich sein, den Stecker zu ziehen – denn auch der Standby-Modus verbraucht jede Menge Strom.

 

Quellen: co2online.de; t-online.de