Weck den MacGyver in Dir – fünf einfache Elektronik-Life-Hacks

Wer in den 80er oder 90ern aufgewachsen ist, erinnert sich garantiert an MacGyver – den jungenhaften Spezialagenten, der in den unmöglichsten Situationen mit Tüftler-Tugenden die Welt, mindestens aber die eigene Haut rettete.

 

Eine Nummer kleiner ist es gar nicht so schwer, sich als Held zu fühlen, wenn man mit kreativen Einfällen alltägliche Gegenstände zweckentfremdet, um die eigene Welt ein Stück besser zu machen. „Life Hacks“ heißt das auf Hipster-Denglisch, und wir haben fünf richtig gute rund um Elektronik hier versammelt:

 

Lego gegen Kabelsalat

Wer reicht das Kabel an und sorgt dafür, dass es sich nicht verdreht? Lego-Männchen! Praktisch jedes Digitalkabel passt verdächtig genau in die Plastik-Pranken der umtriebigen Miniatur-Dänen. Auf eine Lego-Platte gesteckt oder festgeklebt braucht es lediglich vier, fünf der Gesellen, um auch längere Strecken zu „sichern“. Bringt allemal mehr Spaß als der Baumarktbesuch und ist schnell zur Hand für alle, die Kinder haben oder Kind geblieben sind.

 

Beats by Müll

Jeder kennt den „Trick“ mit dem Smartphone im Becher. Doch ganz ehrlich: der Sound ist Mist. Ziemlich amtlich hingegen klingt es, wenn man das Phone in einem passend ausgeschnittenen Schlitz in einer leeren Haushaltspapier-Rolle steckt und an beide Enden leere Joghurt- oder Pudding-Becher befestigt. So werden die Reste des Picknicks im Park kein ärgerlicher Müll, sondern sorgen für Stimmung! Funktioniert zur Not auch ohne die Becher und mit einer Toilettenpapier-Rolle.

 

Beamer auf Opa-Art

Ein ordentlicher Beamer ist immer noch nicht für Taschengeld zu haben. Doch wer als Kind Briefmarken gesammelt hat oder sich noch über Großeltern freuen darf, hat meist auch irgendwo eine Lupe. Nun braucht es nur noch einen Schuhkarton und dunkles Klebeband: die Lupe als Linse vorn in den Schuhkarton montiert, ihn rundum lichtdicht abgeklebt und schon kann man das Smartphone im Karton als Filmprojektor nutzen – scharf stellt man durch die Entfernung zur Linse, als Halterung kann z.B. eine alte Kassetten-Hülle dienen. IMAX ist das nicht, aber dafür fast kostenlos und mobil.

 

Fernbedienung ganz nah

Der Trick ist so einfach, dass man sich erst einmal nicht traut, ihn aufzuschreiben – doch kaum einer macht es: Wer hat sich nicht schon im entscheidenden Moment fluchend gefragt, wo doch gleich die Fernbedienung geblieben ist? Nichts ist einfacher zu vermeiden: Ein Klettverschluss an die Bedienung geklebt, einer mit 2 starken PowerStrips an den Couchtisch… und die Suche gehört der Vergangenheit an.

 

Der Toaster als Grill

Wer seinen Toast überbacken oder Halloumi grillen will, kann den Backofen aus lassen und Strom sparen: kippt man einen handelsüblichen Toaster einfach auf eine Seite, kann man damit hervorragend grillen und überbacken. Guten Appetit!

Lass die Sonne rein – Sonnenenergie für Elektronik ist mehr als ein Gadget

Endlich ist es soweit: Kälte und Dauerregen geben sich geschlagen und ziehen sich bis zum November zurück; es wird wieder angegrillt, Eis gegessen und unter freiem Himmel gelacht. Elektronische Begleiter dürfen dabei nicht fehlen – das Smartphone ist sowieso immer dabei, doch auch für Musik, frisches Essen und Licht für die abendliche Party will gesorgt sein. Was läge da näher, als die Sonnenenergie nicht nur für die gute Stimmung zu nutzen… schließlich hat keiner Lust auf Kabelsalat auf dem Balkon oder Batteriemüll am Badesee.

 

Bevor das spontane Augenrollen einsetzt: klar, Gadgets mit Solarzellen gibt es schon seit den frühen 90ern (wer denkt da nicht an die albernen Baseball-Caps mit solarbetriebenem Ventilator fürs Eurodance-überhitzte Hirn). Doch was lange eben nicht mehr als eine Spielerei war, ist heute eine wirklich ernstzunehmende Hilfe, um die warme Jahreszeit ohne Sorge um Strom und mit gutem Umweltgewissen zu erleben. Denn Solarzellen werden immer leistungsfähiger, kleiner und billiger.

 

So tummeln sich bereits etliche solarbetriebene Ladegeräte und Powerbanks für Smartphones auf dem Markt. Doch eigentlich sind die Zeiten, in denen man extra Geräte zum Laden mit sich herumschleppen musste, schon vorbei: immer mehr Rucksäcke, Hand- und Tragetaschen kommen in den Handel, die die Sonnenkraft bereits eingebaut haben und stets bereit sind, Phone & Co aufzuladen.

 

So wichtig es ist, für die Freunde erreichbar zu sein – wenn man sich trifft, soll ja auch etwas passieren. Während der Ghetto-Blaster noch nicht mal mehr retro ist, bieten fette Soundsysteme mit Sonnenenergie den Beats vom Smartphone die ganz große Bühne. Und weil Party auf nüchternen Magen bei warmen Temperaturen erst Recht keine gute Idee ist, brutzeln Solarkocher und -grills inzwischen auch unterhalb der Profi-Preis-Liga leckere Speisen, ohne dass es Kohle oder Stromkabel bräuchte.

 

Wenn es dann nach Hause geht und hektisch Schlüssel, Portemonnais oder der als Sitzkissen missbrauchte Pullover gesucht werden, helfen solarbetriebene, die Kraft unseres Zentralgestirns auch noch Stunden später über Nachtschwärmer auszuschütten.

 

Klarer Fall also für diesen Sommer: einmal Energiewende, bitte!

„Smartphone killed the Radiostar“ – welche Medien nutzen wir heute und morgen?

Smartphone, Tablet, Smartwatch, VR-Brille – der Zoo elektronischer Geräte, die uns erlauben, uns zu informieren, zu kommunizieren und Medien anzusehen, wächst ständig, bis man kaum noch den Überblick behält. Nutzen wir dadurch unter dem Strich immer mehr elektronische Medien?

 

Das Bild des gestressten Feierabend-„Genießers“ drängt sich auf, der vorm Fernseher sitzt, während er auf dem Smartphone WhatsApp checkt, auf dem Tablet ein anderer Film läuft und die Spielekonsole immer nur einen Click entfernt ist. Oder verdrängt das Tablet schließlich den Laptop, die Smartwatch das Radio? Sitzen wir in ein paar Jahren wieder auf einer aufgeräumten Couch in einem minimalistischen Wohnzimmer, wo nur ein Gerät für uns alle Funktionen erfüllt?

 

Auch für Forscher ist die Frage, wie sich durch immer neue Technik unsere Mediennutzung ändert, gar nicht so leicht zu beantworten. Die Studien, die wirklich viele Menschen aller Altersgruppen unter die Lupe nehmen, sind meist von Medienunternehmen finanziert und widersprechen sich.

 

Relativ klar ist: die Mediennutzung steigt nicht insgesamt – wir verbringen genauso viel Stunden mit Informationen und Unterhaltung wie vor der digitalen Revolution. Welche Geräte und Formate dabei vorne liegen, ist weniger deutlich – wen wundert es, dass in Umfragen von Online-Marketing-Unternehmen die Online-Medien dem Fernsehen den Rang ablaufen, während Untersuchungen, die von TV-Sendern bezahlt wurden, den guten alten Fernseher unangefochten auf Platz eins sehen und online klar abgeschlagen.

 

Einigermaßen einig ist man sich aber in der Frage, wie viele Menschen welche Geräte besitzen. Und hier sind die Trends wirklich spannend: der Liebling der Deutschen war auch 2017 noch der Fernseher – fast jeder besitzt mindestens einen, das hat sich auch über die Jahre nicht geändert. Gleichauf liegen Radios, doch direkt danach kommt bereits das Smartphone, das inzwischen bei rund 9 von 10 Deutschen zu finden ist und in den letzten Jahren eine extrem steile Karriere hingelegt hat – genauso wie sein großer Bruder, das Tablet, der inzwischen mehr als die Hälfte der Haushalte bereichert.

 

Hier sieht man durchaus eine Art Verdrängung: immer mehr Menschen nutzen sowohl die Informationen im Internet als auch Unterhaltungsangebote wie Streamingdienste oder Online-Games in erster Linie mobil. Und zwar am liebsten mit kleinen und leichten Geräten. So haben inzwischen mehr Menschen in Deutschland ein Smartphone als ein Laptop, ja sogar mehr Menschen ein Tablet als einen PC. DVD-Player und Spielekonsolen sind dagegen etwas auf dem Rückzug, Video- bzw. HD-Rekorder stagnieren. Dass Smartwatches und andere „Wearables“ schon nach kürzester Zeit bei rund einem Sechstel der Deutschen zu finden sind und jeder 25-te bereits eine VR-Brille besitzt, zeigt dass der Trend zur Mediennutzung abseits des Sofas ungebrochen voranschreitet.

 

So sieht es im Wohnzimmer womöglich bald wieder stärker aus wie einst: wer dort sitzt und sich mit Medien beschäftigt, mag auch künftig wieder am ehesten vor dem Fernseher zu finden sein – oder mit einem Buch. Letzteres wird nämlich allen Prophezeiungen zum Trotz bisher nicht durch eBooks verdrängt. Wo das Radio aus der Armbanduhr kommt und die Nachrichten vom Telefon, wird ein bisschen „retro“ beim Umblättern von Seiten vielleicht sogar einmal richtig hip.