Bewahren Sie einen kühlen Kopf – Helfer fürs Raumklima im Sommer

Hitzewellen und Trockenheit – 2018 kommt ganz schön heißblütig daher. Bei 38 Grad in der Sonne hilft auch „Fenster auf und Durchzug“ nicht mehr – und wer im Büro verharren oder möglichst noch am Herd stehen muss, erreicht schnell den Siedepunkt und träumt von einer Klimaanlage. Dass man nicht gleich größere Baumaßnahmen ergreifen muss, um wenigstens in Innenräumen einen kühlen Kopf zu bewahren, zeigen unsere Tipps:

 

Tragbare Klimageräte sind in den USA und Asien längst überall vertreten und auch hierzulande im Kommen. Von 25 Euro bis 500 Euro reicht die typische Bandbreite je nach Größe und Ausstattung. Das Prinzip ist einfach: durch die Verdunstung von Wasser (bzw. Kühlflüssigkeit) wird die Luft gekühlt und durch ein Gebläse die frische Brise im Raum verteilt. Empfindliche Naturen stören sich am Geräuschpegel oder fürchten einen Zug zu bekommen, beides ist jedoch auch eine Frage der Gerätequalität und vor allem der Platzierung im Raum… direktes „Anblasen“ sollte vermieden werden und ein größeres Gerät auf niedrigen Touren ist entspannter als ein Leichtgewicht am Limit. Wichtig: gute Reinigung und Wartung des Gerätes, damit keine Keime verteilt werden – und höchste Energieeffizienzklassen, denn diese Art der Kühlung braucht deutlich mehr Strom als der alte Bekannte, den wir als nächstes betrachten:

 

Der gute alte Ventilator hat noch lange nicht ausgedient, denn er kühlt zwar nicht so intensiv wie eine Klimaanlage, dafür sehr energieeffizient – und äußerst wartungsarm: indem die feuchte, warme Luft um Sie herum weggeblasen wird, entsteht Platz für trockenere Luft, die dem Körper weiteres Wasser entzieht und damit durch Verdunstung kühlt… als Klimaanlage fungiert hier Ihre Haut. Die Preisspanne liegt insgesamt gleichauf mit Klimaanlagen, einen guten Ventilator bekommt man aber bereits für deutlich unter 100 Euro, während ein wirklich leistungsfähiges Klimagerät oft mehr aufruft. Im Gegensatz zu einer Klimaanlage muss ein Ventilator möglichst exakt auf Sie zielen und einen gut spürbaren Luftzug entfalten, um seine Wirkung zu entfalten. Eine Verkühlung ist hier so gut wie ausgeschlossen, so lange man es mit der Power des Gerätes nicht gehörig übertreibt. Auch hier gilt: je besser die Qualität, desto geringer das Geräuschniveau bei hoher Leistung. Omas Extratipp: wer eine Schale mit Eiswürfeln direkt vor den Ventilator stellt, bekommt einen extra Klimaeffekt ohne zusätzlichen Stromverbrauch (wenn man ein Auge zudrückt und den Tiefkühler nicht mitrechnet).

 

Bepflanzung scheint auf den ersten Blick fehl am Platze in dieser Aufstellung – doch helfen Ihnen Bäume, Hecken, Blumen und mehr vor dem Fenster in mehrfacher Hinsicht: nicht nur können sie direktes Sonnenlicht abhalten und Schatten spenden, sie sorgen mit ihren Blättern auch für Verdunstung – und kühlen damit ihre unmittelbare Umgebung deutlich ab… denken Sie nur an den Effekt, wenn Sie an einem heißen Sommertag in den Park oder einen Wald gehen. Vorgarten und üppige Balkon- oder Terrassenbepflanzung können also mehr als die Nachbarn beeindrucken und das Herz erfreuen – Technik und Strom brauchen Sie dafür gar nicht, nur genug Wasser zum Gießen.

 

Das richtige Timing liegt Mittelmeeranrainern im Blut, wird hierzulande aber oft ignoriert: lüften Sie üppig spät abends und früh morgens – keine hasenfüßigen Kippfenster, sondern sperrangelweiter Luftstrom. Und verbarrikadieren Sie sich tagsüber: Fenster strikt zu – Lüften macht es bei den derzeitigen Außentemperaturen wirklich nicht besser! – und zur Sonnenseite hin Rollläden runter und Vorhänge dicht. Die Dunkelheit mag allzu Sonnenhungrigen aufs Gemüt schlagen, doch im Zweifel nicht so sehr wie das Gefühl, dahinzuschmelzen, ohne die Aussicht, Kleider ablegen und in den See springen zu können. Und nach Feierabend oder sonstigem verrichteten Tagwerk können Sie den Sundowner auf dem Balkon umso mehr genießen, wenn Sie nicht schon völlig verschwitzt sind. Außerdem haben unsere Vorfahren schließlich auch in Höhlen Schutz vor der Hitze gesucht.