Schlangen-Medizin: Bezahlen per Smartphone – was für Methoden gibt es und wie sicher sind sie?

Sie stehen an der Supermarktkasse, das Scannen der Ware geht schnell, die Mitarbeiter sind geübt und die Technik funktioniert. “36,74 Euro bitte”, sagt die freundliche Kassiererin. “Ich glaube das habe ich passend”, sagt der Kunde vor Ihnen – und startet den Suchvorgang in der Geldbörse. Und der dauert eine gefühlte Ewigkeit. Jeder kennt diese Situationen – sie treffen immer dann ein, wenn man es eilig hat. Genau in solchen Situationen kann das Smartphone helfen.

 

Bezahlen per Smartphone liegt im Trend. Was in vielen Ländern auf der Welt schon seit einigen Jahren selbstverständlich ist, gewinnt langsam auch im Bargeld-verliebten Deutschland an Fahrt. Der Grund dafür kommt aus den USA, genauer gesagt aus Cupertino, und heißt Apple Pay. Bereits seit vier Jahren gibt es den Dienst der Kalifornier andernorts, doch in Deutschland ist Apple Pay erst seit Dezember letzten Jahres nutzbar.

 

Google Pay, Apple Pay und Co

 

Aufgrund des Medienechos zur Einführung von Apple Pay könnte man meinen, das Bezahlen per Smartphone sei generell erst seit Dezember hierzulande möglich – doch das stimmt nicht. Ein weiterer amerikanischer Technologie-Riese, Google, bietet seinen Service Google Pay bereits seit Sommer 2018 in Deutschland an. Und da Google sein Betriebssystem Android auch für Drittanbieter geöffnet hat, haben mittlerweile viele Banken eigene Apps für mobiles Bezahlen entwickelt (u. A. Sparkasse, Volksbanken-Raiffeisenbanken, Deutsche Bank). Nutzer von iOS-Geräten haben dagegen keine Alternative zu Apple Pay. Sie können die Apps der Banken nicht nutzen und müssen hoffen, dass ihre Bank mit Apple kooperiert.

 

Portemonnaies waren gestern

 

Eines haben alle Dienste gemeinsam – den kinderleichten Bezahlvorgang. Dieser funktioniert ähnlich leicht wie die Kartenzahlung. Der kleine aber feine Unterschied: Ihre Giro- oder Kreditkarte bleibt im Portemonnaie. Sie müssen lediglich ihr Smartphone kurz an das Kartenterminal halten und sind fertig. Die Bezahl-Apps der Banken haben häufig eine zusätzliche Sicherheitsstufe: Bei Beträgen ab 25 Euro ist die Eingabe des PINs auf dem Kartenterminal notwendig. Apple-Kunden autorisieren die Zahlung direkt auf dem Smartphone mit dem Finger per Touch-ID oder mit dem Gesicht via Face-ID.

 

So sicher wie Kartenzahlung

 

Technisch funktioniert mobiles Bezahlen über die NFC-Schnittstellen (NFC = Near Field Communication) zwischen Smartphone und dem Kartenterminal. Der Bezahlvorgang ist dabei nur möglich, wenn das Smartphone mit wenigen Zentimetern Abstand an das Lesegerät gehalten wird. So ist ein versehentliches Bezahlen ausgeschlossen. Was die Sicherheit Ihrer persönlichen Daten betrifft, gelten die gleichen hohen Standards wie beim Bezahlen mit Giro- oder Kreditkarte. Während des Bezahlvorgangs werden keine persönlichen Daten übermittelt.

 

Sie können Ihren nächsten Einkauf also getrost mit dem Smartphone bezahlen – vorausgesetzt das Geschäft bietet diese Möglichkeit. Von den Kunden in der Schlange hinter Ihnen erhalten Sie dafür garantiert ein „Gefällt mir”.