Die wichtigsten Ökostrom-Labels im Vergleich

Ökostrom? JA BITTE!
Die wichtigsten Ökostrom-Labels im Vergleich.

 

Lassen Sie uns heute über den richtigen Ökostrom in Deutschland reden. Es gibt verschiede Ökostromlabels in Deutschland. Die Labels sollen sicherstellen, dass der Strom aus
erneuerbaren Energiequellen stammt. Es gibt verschiedene Kriterien, was als Ökostrom gilt und wie der Strom produziert werden sollte. Hier einige Labels im Überblick:

 

  1.  Grüner Strom Label (GSL)
  2. TÜV-Siegel: Es gibt verschiedene Ökostrom-Zertifikate vom TÜV, zum Beispiel TÜVNord und TÜV-Süd. Diese bescheinigen, dass der Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt.
  3. Ok-Power Label: Ein Label von Energie Vision e.V., das sich auf den Ausbau erneuerbarer Energien und den Verzicht auf konventionelle Stromerzeugung fokussiert.
  4. „EKOenergy“Ein internationales Siegel, das auch in Deutschland anerkannt ist. Es legt Wert auf Umweltschutz und soziale Kriterien.

 

Sie sollten sich genauer über die jeweiligen Anforderungen und Bedingungen der Labels informieren, um eine richtige Entscheidung zu treffen. Denn Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom: Verschiedene Label sollen die Angebote transparenter machen und dem Kunden so einen Vergleich erlauben. Hier einige Erläuterungen und Hintergründe zu den o.g. Siegeln:

 

Ökostrom-Label „Grüner Strom“

 

Hinter dem Trägerverein des Labels Grüner Strom stehen beispielsweise die Umweltverbände Euro-Solar, BUND und NaBu. Nach eigenen Angaben sind rund 80 Energieversorger zertifiziert und bieten diese geprüften Tarife an.

 

Das älteste deutsche Grünstrom-Label Grüner Strom achtet auf „100 Prozent echten Ökostrom aus erneuerbaren Quellen“. Wichtig sind daneben garantierte Investitionen eines
Erlös-Teiles in neue Grünstrom-Anlagen oder regenerative Kraft-Wärme-Kopplung. Dafür müssen – je nach Stromverbrauch des Kunden – zwischen 0,1 und 0,5 Cent pro
Kilowattstunde eingesetzt werden. Dies ist verpflichtend – ein Alleinstellungsmerkmal. Eine Förderung von Wasserkraft wird nur anerkannt, wenn sich die Gewässerökologie deutlich
verbessert, etwa durch Schutzeinrichtungen für Fische.

 

Besonders ist, dass die notwendigen Herkunftsnachweise für den Ökostrom und der eingekaufte Strom selbst aus denselben Kraftwerken kommen. Durch diese Kopplung wird
verhindert, dass ein Stromanbieter nur die äquivalente Menge an Herkunftsnachweisen einkauft und Atom- und Kohle-Strom damit umdeklariert. Diese Kopplung ist ein weiteres
Alleinstellungsmerkmal des Siegels. Inwiefern dies aber tatsächlich einen höheren ökologischen Nutzen bringt, ist unklar. In jedem Fall verlangt es von den Stromanbietern
aber dadurch, sich ernsthaft für eine nachhaltige Stromgewinnung einzusetzen.

 

Früher gab es das Grüner-Strom-Label noch in Wertungen wie „Silber“ und „Gold“, seit 2015 gibt es nur noch das Grüner-Strom-Label. Oder eben nicht – etwa für Betreiber, die noch
Atom- und neuen Kohlekraftwerke betreiben.

 

Das Ökostrom-Label „ok power“

 

Mit dem Label „ok power“ hat der Verein „Energie Vision e.V.“ seit 2016 etwa 80 geprüfte Grünstrom-Produkte zertifiziert. Damit verfügt das ok-power-Label, hinter dem
ein Forschungs-Institut aus Hamburg steht und an dem das Öko-Institut beteiligt ist, ebenfalls über große Reichweite und Bedeutung.
Die Zertifizierung basiert auf Pflichtkriterien, die jeder Anbieter erfüllen muss und so genannten Wahlpflichtkriterien. Letztere belegen, was die Anbieter jeweils zusätzlich zu gesetzlichen Fördermaßnahmen für die Energiewende leisten – und bilden quasi das Herzstück der Zertifizierung. Dazu gehören entweder 0,2 bis 0,3 ct/kWh für innovative Projekte oder die Förderung von Neuanlagen oder die Förderung von ehemals staatlich geförderter Anlagen.

 

Kein Label erhalten Anbieter, die entweder direkt oder als Konzerntochter an Atom- oder Braunkohlekraftwerken beteiligt sind. Auch der Neubau von Steinkohle-Meilern ist ein No-
Go. Zudem darf es keine Mindest-Abnahmemenge und keine Vorkasse geben.

 

Geprüfter Ökostrom“: TÜV

 

Auch hier ist die 100-Prozent-Vollversorgung mit Grünstrom erste Bedingung. Daneben muss mindestens ein Drittel des Produktvolumens aus EE-Anlagen stammen, die
nicht älter als sechs Jahre sind. Alternativ kann der Stromanbieter 0,1 bis 0,25 Cent/kWh in den Zubau solcher Anlagen stecken.
Bei der Frage, was unter „erneuerbare Energien“ fällt, orientiert sich der TÜV Nord am Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG). Demnach ist Energie aus (fossil betriebenen) Kraft-
Wärme-Kraftwerken (KWK) inzwischen nicht mehr erlaubt. Allerdings dürfen die Ökostrom-Anbieter auch Anteile an Kohle- und Atomkraftwerken besitzen.

 

Das internationale Ökostrom-Label „EKOenergie“

 

Das Zertifikat bescheinigt Energieversorgern, dass der Ökostrom aus naturverträglichen Anlagen stammt. Alle Kraftwerke müssen ausgesuchten Nachhaltigkeitskriterien folgen: Anlagen dürfen nicht in Naturschutzgebieten, Natura-2000- Gebieten, Vogelschutzgebieten oder UNESCO-Welterbestätten befinden und die Natur darf nur „geringfügig verändert“ werden.
Das Ökostrom-Siegel bescheinigt, dass bei Bezug von Wasserkraft ein Teil in einen Umweltfonds investiert werden und es eine verlässliche Stromrückverfolgung sowie Informationen über die Herkunft gibt.

 

Machen Ökostrom-Label die Tarife vergleichbar und transparent? Die Antwort lautet leider: Ja, aber.
Ja: Siegel wie Grüner Strom und ok-power sind zweifellos aussagekräftig und garantieren, dass bestimmte Kriterien eingehalten werden. Aber es geht eben noch besser, wie einige
Ökostrom-Anbieter vormachen, und zugleich zeigt sich, dass das Fehlen solcher Siegel auch nicht unbedingt bedeutet, dass der Ökostrom schlecht ist. Eine wirklich zufriedenstellende Orientierung bieten Ökostrom-Labels derzeit eher noch nicht.

 

Zeigen Sie Ihr Engagement für eine saubere und bessere Welt und informieren Sie sich jetzt über den richtigen Strom! Wir wünschen Ihnen einen goldenen, sonnigen Herbst und freuen uns auf Ihren nächsten Besuch bei Ihrem Servicepartner vor Ort.

 

Quellen: https://www.umweltbundesamt.de/, utopia.de, www.onworks.de